Ungewöhnliche Geschichten sind doch oft die schönsten – selbst wenn sie im Kern einen traurigen Hintergrund haben: So war die Überraschung bei den Verantwortlichen des Ale-Katema-Vereins groß, als plötzlich eine Spende von 5.000 € auf dem Vereinskonto auftauchte. Eingegangen im Rahmen der Spendenkampagne für den 3. Kindergarten in Alem Katema. Absender: Adigrat Vison, einem Münchner Verein, der im Norden Äthiopiens aktiv ist. Mit Annette Weltz, der Hauptverantwortlichen dieses Vereins, pflegt der Alem-Katema-Vorstand schon seit Jahren einen regen Austausch. Die „Visionäre“ betreiben in der tigrayischen Stadt Adigrat nämlich auch sehr erfolgreich einen Kindergarten – zu einem großen Teil mit Patenschaften aus Deutschland. Und damit ist man auch beim traurigen Hintergrund der Geschichte: Im November begann in Tigray ein Krieg, der bis heute andauert. Adigrat Vision hat dadurch allergrößte Schwierigkeiten, Spenden in den Norden Äthiopiens zu bringen. Deshalb entscheid der Vorstand ein Teil des Geldes nach Alem Katema zu spenden. Diese Geste ist umso schöner, da sich die Truppen aus Tigray und die aus Amhara (hier liegt Alem Katema) in dem Krieg durchaus feindlich gegenüber stehen. Im Dezember lagen die Tigray-Armee ca. 50 Kilometer vor Vaterstettens Partnerstadt, wurde dann jedoch zurückgeschlagen. Die Spende des befreundeten Vereins ist also auch eine großes Symbol der Humanität: es wir für Menschen gespendet und nicht für Volksgruppen.

In der Spender-To-10 liegt „Adigrat“ derzeit auf Platz drei und hätte damit die Möglichkeit im 3. Kindergarten eines der sechs Klassenzimmer zu benennen: www.vaterstetten-alemkatema.de/alle-spenden/

(Photo: Annette Weltz (rechts); Karin Staisch)