Wie aus einer Idee eine Freundschaft und Peter Dingler zum Vereinsgründer wurde

Karlheinz Böhm, Gründer und unermüdlicher Motor seines Lebenswerkes „Menschen für Menschen“ (kurz MfM) war lange Zeit Bürger der Gemeinde Vaterstetten. Die persönliche Freundschaft zu unserem damaligen Bürgermeister Peter Dingler veranlasste ihn, zusammen mit Dingler 1993 einige seiner Projektgebiete in Äthiopien zu besuchen. Als Dingler im Rahmen dieser Reise Alem Katema kennen lernte, entstand in ihm der Wunsch, eine Partnerschaft (eine der ersten nach Afrika überhaupt) zu gründen. Als dann im Jahr 1994 der Gemeinderat einstimmig den Beschluss fasste, nahm diese exotische Verbindung Konturen an.

Bei der Gründungsversammlung im Dezember 1994 wählten 42 anwesende Vaterstettener Bürgerinnen und Bürger einen 7-köpfigen Vereinsvorstand. Sepp Klement wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit einer zweijährigen Unterbrechung blieb er dies bis 2011. Vor allem ihm gebührt der Danke für eine einzigartige Bilanz:

2000: Das erste große Projekt ist der „Vaterstetten-Kindergarten“.
2002: Aufbau der „Vaterstetten-Library“.
2007: Eröffnung „Baldham-Kindergarten“ im Beisein von Almaz Böhm.
2013: Eröffnung der neuen Bibliothek „Humboldt-Library“.
2014: Eröffnung des „People’s Museum“ in den Räumen der alten Bücherei
2015: Start der Workshop-Reise nach Alem Katema
2016: Start der Workshops für die „Almaz Böhm Vocational School“ im Rahmen des Projekts NAKOPA.

Aktuell gehen in beiden Kindergärten über 400 Kinder in die Vorschule. Die Bücherei hat jährlich über 20.000 Besucher. Der Verein beschäftigte bis vor kurzem 24 äthiopische Mitarbeiter, die nun alle von der Stadt Alem Katema übernommen wurden. Nur ein äthiopischer Geschäftsführer („Permanent Secretary“) steht noch auf der Gehaltsliste des Vereins.

Darüber hinaus haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche private Patenschaften für Menschen in Alem Katema entwickelt. Alle Projekte bis 2015 wurden finanziert durch Beiträge und Spenden unserer Mitglieder, Spenden von privaten Personen (z.B. anlässlich von Geburtstagen und Hochzeitsfeiern) und Institutionen (z.B. Sponsorenlauf des Humboldt Gymnasiums). Das Projekt NAKOPA wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von der Gemeinde getragen.

Nach fast 25 Jahren besteht der Verein aus über 600 Mitgliedern.