Kindergärten

Der erste Kindergarten (Vaterstetten-Kindergarten) wurde im Jahr 2000 fertiggestellt. Er stellt für annähernd 200 Kinder mehr Vorschule denn „Kindergarten“ dar. Die Kinder im Alter von drei bis fänf Jahren lernen schreiben, lesen, rechnen und sogar ein wenig Englisch. Äthiopische Eltern halten nichts davon, den Kindern die Möglichkeit der Entfaltung so wie bei uns üblich zu geben. Für sie ist Bildung der Schlüssel, der Armut zu entgehen.
Der zweite Kindergarten (Baldham-Kindergarten) wurde 2007 eingeweiht. Bei der Feier war Almaz Böhm, die Frau des „MfM“-Gründers Karlheinz Böhm anwesend. Während eines privaten Gesprächs bestätigte sie unserem Verein eine effiziente und überaus sinnvolle Investition in die Bildung. Mit der Eröffnung an Ostern 2007 nahm auch die studierte Pädagogin Etenesh Debebe ihre Arbeit auf. Sie ist für die Erzieherinnen, sowie das Reinigungs- und Wachpersonal zuständig.

 

Vaterstetten Library

Die „Vaterstetten Library“ ist das wohl beeindruckendste Projekt, das bisher auf die Beine gestellt werden konnte. Die einmalige Idee war, eine für Jedermann kostenlos zugängliche Bücherei zu schaffen, um den Menschen in Alem Katema den Zugang zur Bildung zu vereinfachen und so entstand im Jahr 2005 im Ortszentrum die erste öffentliche Bücherei Alem Katemas.
Zwei Wächter und zwei Angestellte, die allesamt vom Verein bezahlt werden, kümmern sich um die Sicherheit der Bücherei und die Verwaltung der Bücher. Dadurch, dass alle Angestellten vom Verein bezahlt werden, kann die kostenlose Nutzung der „Vaterstetten Library“ durch die Bevölkerung vor Ort garantiert werden. Das Credo des Vereins war auch hier: „Bildung ist die beste Entwicklungshilfe“ und mit dem nahezu kostenlosen Kindergärten, der kostenlosen Bücherei und den unterschiedlichen Schulen von „Menschen für Menschen“ ist in Alem Katema eine Bildungsinfrastruktur geschaffen worden, die wohl einmalig in ganz Äthiopien ist.
Und die Zahlen des Projekts sprechen für sich: Mittlerweile zählt die „Vaterstetten Library“ 17.000 Besucher jährlich. Die meisten der Nutzer sind Schüler und Studenten, die in die kleine Bücherei kommen um zu lernen, zu lesen oder sich ein Buch auszuleihen. Viele der vor allem jungen Nutzerinnen und Nutzer hätten ohne die Bücherei keine Möglichkeit ihre Hausaufgaben mit Hilfe von Büchern zu machen, da diese oft für die Familien der Kinder unerschwinglich sind. Zwischen Anfang 2005 und Mitte 2009 nutzten rund 69.000 Mädchen und Jungen die Bücherei und liehen sich – gegen eine geringe Schutzgebühr – rund 6000 Bücher aus. Ausgestattet ist die Bücherei mit einem kleinen Lesesaal, einem PC und einem Drucker sowie mit mehr als 1600 Büchern aus den unterschiedlichsten Genres: Von Lehr- und Schulbüchern, über Romane und Comics bis hin zu Zeitungen in englischer und amharischer Sprache ist alles verfügbar.

 

Aktuell letztes Großprojekt

Das aktuelle Großprojekt des Vereins ist der Neubau der Bücherei. Da das gegenwärtige Gebäude bei weitem nicht mehr den gewachsenen Anforderungen stand hält, beschloss der Verein 2010 ein neues Gebäude für die Bücherei zu entwerfen. Die neue Bücherei erhielt ihren Namen von ihrem und unserem Großsponsor, dem Gymnasiums in Vaterstetten und heißt deshalb „Humboldt Libryary“.  Die Bücherei konnte 203 eröffnet werden.  Die neue Bücherei verfügt über  wesentlich mehr Platz und eine bessere Ausstattung verfügen: Über lokale Computer kann lokal recherchiert werde (Kein internetanschluss, um das gerade entstehedne lokal eBusiness Internetcaffee nicht zu gefährden), und deutlich mehr Bücher für die Besucher der Bücherei zur Verfügung zu stellen. Da der Verein das Erfolgsmodell einer „public library“ unbedingt weiterführen wollte, setzte er gegen alle anderen Vorschläge und Widerstände durch, dass das neue Gebäude wieder im Stadtzentrum entstehen soll, um so möglichst vielen Menschen den Zugang zu der Einrichtung zu sichern. Die Kosten des Gesamtprojekts betragen über 50.000 Euro.
Im alten Büchereigebäude soll auf Wunsch der Menschen aus Alem Katema ein kleines Heimatmuseum entstehen.

 

Weitere Projekte

Arbeitsplätze: Neben den Kosten für die Errichtung der Projekte, werden vom Verein die Kosten für die Instandhaltung der Einrichtungen (Renovierungen, laufende Kosten wie Anschaffungen, Reparaturen usw.) auch sämtliche Gehälter der insgesamt 23 Angestellten übernommen. Der Verein schätzt, dass rund 200 Menschen direkt von den Gehaltszahlungen profitieren und dadurch der Wirtschaftskreislauf in Alem Katema mit in Gang gesetzt wird. Aber nicht nur die Gehälter werden vom Verein übernommen, auch bei schwerer Erkrankung eines Angestellten werden Behandlungskosten übernommen – eine für Äthiopien unübliche Sache.
Wasserversorgung: Kurz nach seiner Gründung beteiligte sich der Verein finanziell am Bau einer großen Wasserversorgungsanlage, die von „Menschen für Menschen“ protektiert und realisiert wurde. Dadurch wurden mehrere Brunnen mit sauberem Trinkwasser in der Stadt gebaut, die seit 1995 eine Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser ermöglichen.
Schulen: Der Verein stattete in der Vergangenheit beispielsweise die Secondary School in Alem Katema mit zwei Schreibmaschinen und einem Drucker aus sowie die Verwaltungsstelle der Kindergärten mit einem PC inklusive Drucker um die Verwaltung der Einrichtungen zu erleichtern.
Sachspenden: Gönner und Mitglieder des Vereins ermöglichten in der Vergangenheit die Finanzierung der Projekte sowie die Bezahlung der Angestellten durch monetäre Spenden und Mitgliedsbeiträge. Immer wieder aber nehmen Reisende in ihrem Gepäck auch Sachspenden für die Menschen in Alem Katema oder Menschen, die sie auf ihrer Reise treffen, mit. Seien es Fußballtrikots für den örtlichen Verein, Bücher für die Bücherei, einen Rollstuhl für einen Bekannten in der Hauptstadt, einen Drucker für die Bücherei oder Kleidung für die Menschen vor Ort u.v.m. Auch der Verein hilft vor immer wieder mit kleineren Sachspenden. So wurde beispielsweise vergangenes Jahr der örtliche Fußballverein von Alem Katema mit neuen Bällen und einer Luftpumpe ausgestattet. Bis dahin teilten sich rund 50 Spieler einen kaum aufgepumpten Ball.

 

Gesundheit und lokale Wirtschaft

Einen besonders gutes Zusammentreffen dieser beiden Faktoren sind die Initiative One-Dollar-Glas. Vom Verein wurde das Fußfassen dieser Initiantive in Alem Katema gefördert. Es bringt bezahlbare Brillen mit lokaler Wertschöpfung isn Land. Gleich auch wird eine Qualitätskontrolle mitinstalliert, um einen nachhaltigen Erfolg zu sichern.

Ofenbauer

Auch die Ofenbauer bringen eine Verbesserung der Gersundheitssituation (Ableitung von Rauchgasen aus den Häusern und Vermeidung der Gefahrenquaelle offenenes Feuer) und initieren damit eine lokale Wertschöpfung- wieder ein gutes Zusammentreffen von zwei Erfolgsfaktoren.